Pädagogische Arbeit in der EKT Lindenblüte e. V.
„Der Mensch ist nicht allein auf der Welt. Die ganze Außenwelt ist Gegenstand seines Erkennens und Mittel zu seiner Entwicklung und Ausbildung. […] Spiel ist die höchste Form der Kindesentwicklung.“ (Friedrich Fröbel)
Das freie und selbstbestimmte Spiel ist der Kern unserer pädagogischen Arbeit; beim Spielen beobachten und begleiten wir die Kinder. Dabei legen wir Wert auf einen respektvollen und wertschätzenden Umgang auf Augenhöhe und orientieren uns an Ansätzen von Pikler, Montessori, Juul und Gerd E. Schäfer.
Eine vorurteilsbewusste und gendersensible Haltung ist für uns selbstverständlich. Die Grundlage der pädagogischen Arbeit bildet bei uns wie in den meisten Kindertageseinrichtungen dieser Stadt das Berliner Bildungsprogramm. Dort heißt es:
„Wenn sich Kinder im Spiel zusammenfinden, tun sie das eben nicht, weil sie etwas lernen, sondern weil sie spielen wollen. Festgelegte pädagogische Zwecksetzungen sind dem Spiel fremd, sie zerstören das Spiel. Das Interesse am Spielvorhaben und der Inhalt des Spiels führen die Kinder zusammen.
Das Spiel der Kinder ist eine selbstbestimmte Tätigkeit, in der sie ihre Lebenswirklichkeit konstruieren und rekonstruieren. Im Spiel setzen sich die Kinder schon früh mit ihrer Umwelt auseinander, sie erforschen, begreifen und erobern sich die Welt.“
Im freien Spiel vollziehen sich soziale, emotionale und kognitive Lernprozesse. Im Spiel konstruieren die Kinder in unterschiedlichsten Rollen insbesondere immer wieder soziale Beziehungen und schaffen sich phantasievoll passende Bedingungen.
Unser Ziel ist es, jedem Individuum in der Kindergemeinschaft dieses Erschaffen von eigenen Welten zu ermöglichen und zu erleichtern. Voraussetzung für Lern- und Bildungsprozesse sind Zeit und Raum für Erfahrungen, also die Gelegenheit dazu, Dinge und Situationen kennenzulernen und damit umzugehen. Grundlage dafür ist eine anregungsreiche Umgebung und Situationen, die Staunen und Fragen ermöglichen.
Prinzip des entdeckenden Lernens
Entdeckendes Lernen ist eine aktive Form der Wissensaneignung; im Fokus stehen explorative Prozesse bei der lernenden Person – statt Vermittlung und Vorgabe durch eine Lehrkraft. Statt dass Erwachsene gezielt einem Kind etwas beibringen wollen, geschieht das Lernen als eigenmotivierter, selbstgesteuerter und selbstwirksamer, forschender, ganzheitlicher dynamischer Entwicklungsprozess.
Das Kind setzt sich mit der Welt auseinander aufgrund individuell bedeutsamer Fragestellungen und sucht aus eigener Initiative und im Kontext eigener Erfahrungen Sinn und Verstehen.
In der Lindenblüte arbeiten wir kontinuierlich daran, den Kindern diese Art von Bildungsprozessen zu ermöglichen. Geeignetes Material, passend gestaltete Räume (vorbereitete Umgebung) und ein durch verlässliche Eckpunkte und Rituale strukturierter Tagesablauf mit genügend Flexibilität sind dafür der Rahmen. Darin interagieren wir feinfühlig und bindungsorientiert mit den Kindern (beginnend mit der Eingewöhnung).
Ich, du, wir – Vielfalt in Gemeinschaft
Wir finden gemeinsam und partizipativ die Balance zwischen individueller Entfaltung und Rücksichtnahme, achten auf unsere eigenen Bedürfnisse und die der anderen und unterstützen einander dabei, Lösungen bei alltäglichen Interessenkollisionen zu finden.